Juni 2023 (A169) - Auktionsstart: 21.6.2023, 11:50

Auktion abgeschlossen

316. Justitia-Pokal, Hanau

Um 1900. Silber mit Resten einer Vergoldung, getrieben, gegossen, ziseliert. Meistermarke B. Neresheimer & Söhne. Es handelt sich um eine Kopie des bedeutenden Hanauer Ratbechers** aus dem frühen 17.Jh. dem Meister Johannes Rappoldt zugeschrieben in Form eines Akelei-Pokals. Auf den sechs Buckeln der Kuppa sind in der oberen Zone liegende Frauenfiguren, welche die sechs Kardinalstugenden darstellen, zu denen als siebte die der Justitia auf dem Deckel zählt, in der mittleren vegetabile Ornamente, begleitet von Maskaronen und im unteren Kuppateil in Kartuschen Tierdarstellungen, die den darüber stehenden Tugenden zugeordnet werden. Der Schaft wird von drei Grazien gebildet, der hohe gebuckelte sechspassige Fuss enthält wie die Kuppa Tierfiguren und vegetabile Ornamente. Auch der Deckel ist im Sechspass gebuckelt, Delfinköpfe mit breiten Häuptern bilden die Wölbungen und stützen die bekrönende Justitia. Meistermarke. H 63,5 cm, ca. 2320 g.
- Altersspuren, tlw. berieben.

Literatur: Peters Verlag Hanau; 450 Jahre Altstädter Rathaus - Deutsches Goldschmiedehaus Hanau, siehe S. 148, Kat-Nr. 61.
**Den Original-Ratsbecher aus dem frühen 17.Jh. entdeckte man 1879 in einer Eisenkiste im Stadtarchiv, er wurde 1880 von der Stadt Hanau für 20'500.- Mark an die Sammlung Rothschild verkauft. Deshalb liess man Kopien anfertigen, u.a. durch die Firma B. Neresheimer & Söhne.
1911 wurde der Becher in Paris versteigert und galt danach zeitweise als verschollen. Tauchte er in den 1980er Jahren im Kunsthandel wieder auf und befindet sich heute im Historischen Museum Hanau. Für einen Pokal aus dem 17.Jh. gilt die reiche ikonografische Ausgestaltung als ungewöhnlich und herausragend.

Schätzung: CHF 2'000 – 3'000EUR 2'220 – 3'330

Zuschlag: CHF 3'200

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