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März 2022 - A164
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1000. Hakenbüchse
Schweiz, 15. Jh. Bodenfund, elektrolytisch gereinigt und stabil, ohne aktive Korrosion. Stark korr. Oktogonallauf (L 111 cm), Kal. 26 mm, mit abgesetztem, achtfach facettiertem Mündungsbereich. Zündpfanne separat angeschweisst und durch die Bodenlagerung teilweise abgelöst. Der Zündkanal dürfte ursprünglich einen Durchmesser von ca. 8 mm gehabt haben. Der unter dem Lauf angeschweisste Haken zum Abfangen des Rückstosses an einer Mauerkrone ist in seinem Umriss noch weitgehend zu erkennen. Am Stossboden ist zentral eine massive, 20 cm lange, gerade Laufangel von ursprünglich wohl rundem Querschnitt angebracht. Das anhängende Etikett ist beschriftet wie folgt: "Bodenfund - wahrscheinlich im ehemaligen Burggraben der Ruine Gilgen-Berg (Lilie im Wappen = Gilgen) zwischen Nunningen und Ramstein ausgegraben in den 50-er Jahren (1950)". L 132 cm.
Frühe, seltene und somit bedeutende Schweizer Feuerwaffe.
Estimate: CHF 380 - 700EUR 380 – 700
Hammer Price: CHF 380
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1001. Helm, Grand Bascinet
Norditalien, 15. Jh., um 1450. Bereichsweise tiefer korr. und gereinigte, einteilig geschlagene Glocke aus Raffinierstahl mit Verarbeitungsspuren. Blechstärke vorne und im Visier bis über 2 mm, ansonsten ca. 1 mm. Der Scheitelpunkt liegt über dem Hinterkopf und ist Ausgangspunkt für eine elegant geschwungene Nackenlinie. Alle Kanten sauber "entschärft". Futternieten mit minimen Lederresten um die Gesichtsöffnung, im Nackenbereich zwei Reihen von Befestigungslöchern für Innenfutter. Aufschlächtiges, ursprünglich abnehmbares Visier mit Mittelgrat und durchgehendem, funktional positioniertem, Sehschlitz. Der Federbolzen wurde rezent ergänzt. Links unten mit Ausbruch und zwei alten Reparaturnieten (Gebrauchsphase?). Auch hier alle Kanten sauber versäumt. Innenseite korr., mit regelmässigen und kleinflächigen Hammerspuren. H ca. 28 cm, G 3390 g.
Die Eventualität einer handwerklich stimmigen Nachfertigung aus vorindustriellem Eisen im 19. Jh. ist in Form der Limite berücksichtigt.
Estimate: CHF 3'000 - 5'000EUR 3'000 – 5'000
Hammer Price: CHF 3'000
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1002. Spetum / Brandistocco
Italien, um 1500. Korr. Eisen (L 73 cm) mit 58 cm langer, gegrateter Blattspitze und zwei sichelförmig geschwungen Richtung Ort abzweigenden, ebenso scharf geschliffenen Klingen. Auf den abzweigenden Klingen ist jeweils rechts eine zierliche, etwas undeutlich, bzw. unvollständig geschlagene Schmiedemarke geschlagen: etwa "Kreuz über kleinem "m". An die facettiert geschliffene Rundtülle sind 32 cm lange Schaftfedern wohl noch in der Gebrauchsphase mit Messinglot angefügt worden. Eventuell aus der Zeit dieser Anbringung im 16./17. Jh. stammender Rundschaft mit aktivem Wurmfrass. L ca. 249 cm.
Eine sehr ähnliche bis identische Schmiedemarke findet sich auf hochwertigen (Prunk-) Schwertklingen der italienischen Renaissance und wird bisweilen einem "Maestro Pietro" in Rom zugeschrieben. In dieser Qualität seltenes Beispiel für diesen Stangenwaffentypus.
Estimate: CHF 450 - 1'000EUR 450 – 1'000
Hammer Price: CHF 1'000
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1003. Knebelspiess
Schweiz oder Süddeutschland, um 1500. Eisen (L 43 cm) mit Blattspitze, Mittelgrat und annähernd gerade zur Spitze verlaufenden Schneiden. Die Knebel sind am Ende hakenförmig abgebogen; auf dem jeweils linken ist je eine runde Marke mit innen liegender Raute tief geschlagen. Die kurze Tülle ist gerundet oktogonal facettiert, daran setzen ca. 20 cm lange Schaftfedern an, von denen eine abgebrochen und somit etwa 5 cm kürzer ist. Im 19. Jh. ergänzter Oktogonalschaft mit Resten eines alten Sammlungsetiketts. L ca. 194 cm.
Diese Stangenwaffen wurden wohl in erster Linie für den Kriegseinsatz gefertigt, konnten aber bei entsprechend massiver Schäftung auch wie eine Saufeder für die Jagd auf Wildschweine verwendet werden.
Estimate: CHF 450 - 900EUR 450 – 900
Hammer Price: CHF 1'200
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1004. Kurzschwert, Cinquedea
Norditalien, um 1500. Zweifach vernietetes Messergefäss mit typisch gebogener, einfach gravierter Knaufkappe und ungeöffnetem Nietknäufchen. Die ortwärts gebogene Parierstange aus Bronze mit guter dunkler Patina. Die Unterlegplättchen für die Nietköpfe in der minim beschädigten Hilze sind mit einfachen Blütenmotiven graviert, die Griffzwinge weist zwei umlaufende Zierlinien auf. Stark korr., ungekehlte und unverzierte Klinge (L 58 cm) mit Mittelspitze und 10 cm breiten Klingenschultern. L 72 cm.
Anschauliches Beispiel dafür, dass diese oft aufwändig verzierten Waffen auch in nüchternen Gebrauchsvarianten gefertigt worden sind.
Estimate: CHF 800 - 1'200EUR 800 – 1'200
Hammer Price: CHF 1'600
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1005. Korseke /"Friauler Spiess"
Norditalien, ca. 1480 - 1500. Eisen (L 92,5 cm) mit 78 cm langer Blattspitze. Dieselbe mit Mittelgrat und 4 cm langer verstärkter Vierkantspitze. Beide Reisshaken zum Ort hin mit geschärften Schneiden. Leicht facettierte Rundtülle mit vier bis 20 cm langen Schaftfedern. Im 19. Jh. ergänzter Rundschaft mit altem Versandetikett "Bauma". L ca. 297 cm. Gut erhaltene Waffe der italienischen Renaissance.
Estimate: CHF 450 - 1'000EUR 450 – 1'000
Hammer Price: CHF 2'800
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1006. Fuss-Streitaxt / Mordaxt
Schweiz, 1. Hälfte 16. Jh. Eisen (L 57 cm) mit 41 cm langer Vierkantspitze, Axtblatt mit konvexer Schneide und vier im Quadrat angeordneten Schlagdornen auf der Rückseite; einer davon abgebrochen. Zwei weitere Vierkantdorne sind rechtwinklig zur Blattachse durch dasselbe gesteckt. Die 47,5 cm langen Schaftfedern und 50 cm langen Schaftbänder sind am sehr gut erhaltenen, nur minimal verbogenen Original-Achtkantschaft angebracht. L ca. 239 cm. Sehr gute Erhaltung, professionell gereinigt und ohne tiefere Korrosionsnarben.
Estimate: CHF 900 - 2'000EUR 900 – 2'000
Hammer Price: CHF 3'200
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1007. Luzerner Hammer
Schweiz, ca. 1520-1600. Eisen (L 48 cm) mit 38 cm langer Vierkantspitze, in vier Vierkanttdorne geschrotetem "Hammerkopf" und leicht gebogenem Vierkant-Rabenschnabel. Zwei Vierkantdorne sind rechtwinklig zur Achse von Hammer und Rabenschnabel eingesetzt. Die 46 cm langen Schaftfedern und -bänder sind zusätzlich durch eine Eisenmanschette befestigt. Der gut erhaltene Originalschaft dürfte bereits im 17. Jh. angebracht worden sein. L 250 cm.
Sehr gute Erhaltung, ungereinigter Fundzustand.
Estimate: CHF 1'700 - 2'500EUR 1'700 – 2'500
Hammer Price: CHF 1'700
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1008. Halbarte
Schweiz / Süddeutschland, ca. 1580 - 1600. Eisen (L 84 cm) mit 63,5 cm langer Vierkantspitze, Axtblatt mit deutlichen Gebrauchsspuren und Schnabelhaken. Letzterer und das Axtblatt mit kreisförmigen Zierdurchbrechungen versehen. Acht Nägel im Bereich der Tülle mit originalen Zierscheibchen aus Messing. 48 cm lange Schaftfedern (eine gebrochen und 10 cm kürzer) und 36 cm lange vordere und hintere Verstärkungsleisten. Wurmstichiger Originalschaft noch auf ca. 66 cm Länge erhalten. Darauf die Initialen "C W" und "CI"(?) das untere Schaftstück wurde fachmännisch wohl im 19. Jh. ergänzt. L 235 cm.
Estimate: CHF 300 - 600EUR 300 – 600
Hammer Price: CHF 750
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1009. Halbarte
Schweiz / Süddeutschland, um 1530 - 1550. Eisen (L 55 cm) mit massiver, 22,5 cm langer Vierkantspitze, schräg gestelltem Axtblatt mit gerader Schneide und verstärktem Schnabelhaken. Letzterer ist mit spätgotischen Zierausschnitten verziert und weist quartseitig eine sauber geschlagene Marke auf: "Kreispunkt in kreuzförmig angeordnetem Strahlenkranz" (Sonnenmotiv?). 47,5 cm lange Schaftfedern und 24,5 cm lange Schaftbänder. Wohl im 19. Jh. ergänzter Achtkantschaft mit altem Sammlungsaufkleber "2, 4 ist durchgestrichen". L 214 cm.
Estimate: CHF 500 - 1'000EUR 500 – 1'000
Hammer Price: CHF 1'500
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1010. Halbarte
Italien, um 1600. Eisen (L 56 cm) mit 42 cm langer Vierkantspitze, mondsichelförmigem Axtblatt, Schnabelhaken und vier Haken um die Längsachse, einer davon verbogen. Auf der Quartseite sind unterhalb der Vierkantspitze Reste einer Zierätzung in Form eines Wendelstabes vorhanden. Rundtülle mit 42 cm langen Schaftfedern an alt ergänztem Rundschaft. L 233 cm.
Estimate: CHF 280 - 400EUR 280 – 400
Hammer Price: CHF 320
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1011. Halbarte
Norditalien ca. 1580 - 1620. Eisen (L 62 cm) mit 44 cm langer Vierkantspitze, schmalem mondsichelförmigem Axtblatt und Schnabelhaken. Letzterer mit fünf Punktdurchbrechungen, das Axtblatt mit zwei gleicharmigen Kreuzen durchbrochen. Die 32 cm langen Schaftfedern sind am wurmstichigen, aber stabilen, Original-Achtkantschaft mit Schaftmacherzeichen und altem Sammlungsaufkleber "26" befestigt. L ca. 253 cm.
Estimate: CHF 400 - 800EUR 400 – 800
Hammer Price: CHF 1'100
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1012. Rapier
Norditalien, um 1600. Unverziertes, korrodiertes und sauber verarbeitetes Spangengefäss mit konisch tonnenförmigem, im Querschnitt bauchig linsenförmigem Knauf. Die Parierstange endet in kölbchenförmige Enden. Zwei Terzspangen, ein Parierring und drei Quartspangen. Die bauchige Hilze ist mit Schnur bewickelt und darüber mit Leder bespannt. In der Stärke beidseitig gekehlte, korr. Klinge (L 108 cm) mit verrundet hexagonalem Querschnitt, verrundetem Ort und 3 cm langer Fehlschärfe. Auf der Stärke der Terzseite ist eine Mondsichel mit achtstrahligem Stern (Venus) eingraviert. L 124,5 cm.
Der Halbmond mit Venus, als Symbole für zwei wesentliche Kalendergestirne, kommt bisweilen an italienischen Klingen des 16./ frühen 17. Jh. vor, u.a. einmal an einer Rapierklinge mit einer Schlangenmarke, deren Form derjenigen im Wappen der Familie Visconti / des Herzogtums Mailand ähnelt.
Estimate: CHF 600 - 1'200EUR 600 – 1'200
Hammer Price: CHF 1'800
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1013. Radschlosspistole
Deutschland, im Stil um 1600. Wohl im Historismus unter Verwendung von Originalteilen kombiniert. Oktogonal glatter, rezent überschliffener Lauf (L 39 cm), Kal. 15 mm, ohne Visier und Korn. Schloss nachträglich und nicht stabil eingesetzt. Schlossplatte flach mit aussen liegendem Rad, Pfanne mit Schiebedeckel. Hahn gewinkelt und Hahnfeder mit Voluten geschnitten. Eisengarnitur. Nussbaum-Vollschaft, mit olivenförmigem, achtkantig facettiertem Knauf. Auf der Gegenseite des Schlosses ist St. Georg im Kampf mit dem Drachen eingelegt. Dort auch ergänzte Schlossschrauben sichtbar. Weitere gravierte jagdliche Beineinlagen. Dekor: Rosetten und florale Ornamente. Hölzerner Ladestock mit Beindopper und klappbarer, modern gefertigter Radschloss-Schlüssel ergänzt. Waffe rest. L ca. 66,5 cm. 2020 wurde in der März Auktion (Schuler Auktionen, A 156, Losnr. 3714) eine gleichartig verzierte Radschlosspistole in etwas besserer Erhaltung angeboten.
Estimate: CHF 2'000 - 4'000EUR 2'000 – 4'000
Hammer Price: CHF 2'200
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1014. Papenheimer-Rapier
Deutschland, 1. Hälfte 17. Jh. Patiniertes Spangengefäss aus Eisen mit facettiert geschliffenem Kugelknauf, ungeöffnetem Nietknäufchen en suite, Parierstange mit Kölbchenenden, symmetrisch angeordneten Terz- und Quartspangen, vorderen Parierringen , sowie zwei - mit Kreispunkten und Sternen durchbrochenen - symmetrischen Stichblättern. Die Hilze ist mit der aufwändigen, originalen Drahtbeflechtung und Türkenbünden erhalten (2 kleine Fehlstellen). Auf der Fehlschärfe beidseitig mit einer Krone gemarkte, lange Gratklinge (L 108,5 cm) mit mehreren Hiebscharten, Schwäche etwas stärker korr. L ca. 131,5 cm. Gut erhaltene, unverputzte Offizierswaffe aus der Zeit des Dreissigjährigen Krieges. In diesem Zustand selten.
Estimate: CHF 1'800 - 4'000EUR 1'800 – 4'000
Hammer Price: CHF 5'500
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