März 2025 - A176
Sachgebiete
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700. Griffzungenschwert
Italien, Etrurien, ca. 1300–900v.Chr., Bronze, Typ Naue II. Bronze mit dunkel honigfarbener Oberfläche und fünf Nietlöchern für das vergangene Griffstück.Die zweischneidige Klinge (L 36 cm) mit charakteristischem Mittelwulst. Eine Knaufvolute und ca. 3 mm der Spitze abgebrochen. L 45,5 cm, G 330 g.
Schätzung: CHF 800 – 1'200EUR 890 – 1'330
Details701. Bedeutender Muskelpanzer, Kürass
Griechenland, Kampanien od. Apulien, 4.Jh.v.Chr. Brust und Rücken aus anatomisch stimmig getriebenem, bis zu 2 mm starkem Bronzeblech mit braun-grüner Edelpatina. Brust mit einer Bruchstelle am linken Schulterbereich und einer Flickung aus der Gebrauchsphase an der linken Flanke. Rezente Reparaturstellen/Restaurationen auf der Innenseite. Beide Rüststücke mit randlichen Lochungen zur Fixierung auf einem textilen oder aus Leder bestehenden Trägermaterial. H Rücken 38,2 cm, B 36,5 cm; H Brust 34 cm, B 33 cm.
Schätzung: CHF 15'000 – 30'000EUR 16'670 – 33'330
Details702. Ritterliches Schwert
Deutschland od. Italien, im Stil des 11.–12.Jh.; Boden- od. Gewässerfund. Korr. Kreuzgefäss mit Paranussknauf und gerader Parierstange (L 16,5 cm). In der Substanz sehr gut erhaltene Klinge (L 79 cm) mit je einer Hohlkehle bis ca. 14 cm vor Ort. L 93,5 cm, G 1240 g.
Schätzung: CHF 1'600 – 2'800EUR 1'780 – 3'110
Details703. Bedeutendes Prunkschwert
Deutschland od. Italien, 2. Hälfte 13.Jh., Innenraumerhaltung. Kreuzgefäss mit Radnabenknauf (Oakeshott, Typ J) aus dunkel patinierter Bronze mit Nietknäufchen in Form eines Pyramidenstumpfs. Die Zentralfelder in Champlevé mit Email verziert. Zwischen zwei gleicharmigen Kreuzen mit rotem Email ist auf einer Seite das Kürzel "IHS" in blauem Email ausgeführt ("Iesus Hominum Salvator"). Auf der Gegenseite en suite "XPS" als quasi gedoppelte Anrufung Christi. Parierstange (Oakeshott Typ 2) mit rautenförmig schraffierten Goldauflagen an den Enden. Hilze mit feiner Fischhaut bespannt, zwischen schmalen Griffzwingen aus Kupfer. Sehr gut erhaltene, zweischneidige Klinge (L 77,6 cm) mit gerundeter Spitze und von flach hexagonalem Querschnitt. Auf 23 cm Länge vor den Schultern jeweils mit Doppelkehlung. Darin auf der "IHS"-Seite in Silbertausia die Inschrift "TAGO DIGOT" zwischen zwei gleicharmigen Kreuzen und einem gestreckten Zentralkreuz. Auf der "XPS"-Seite en suite in Silber die Inschrift "C I R" zwischen Blatt und Rautenmotiven, die von zwei gleicharmigen Kreuzen eingefasst sind. Die Hauptschneide mit Nachschliffverlusten. L 94,6 cm, G 1510 g.
Schätzung: CHF 60'000 – 80'000EUR 66'670 – 88'890
Details704. Zweihand-Schwert
Italien, 14.Jh. Korr. und grob gereinigtes Kreuzgefäss aus Eisen mit flach oktogonalem Knauf, der beidseitig je eine runde, schalenförmige Vertiefung aufweist; ungeöffnetes Nietknäufchen. Gerade Parierstange (L 24 cm) von quadratischem Querschnitt. Hilze rezent ergänzt. Korr. und grob gereinigte zweischneidige Klinge (L 85,7 cm) mit vereinzelten Lunkern und je einer ca. 48 cm langen Kehlung, die vor der Schulter endet. L 116,5 cm, G 1770 g.
Schätzung: CHF 2'000 – 3'000EUR 2'220 – 3'330
Details705. Schwert, Jineta
Spanien, 14./15.Jh. Gereinigtes Gefäss vom maurischen Typus aus Buntmetall. Gestaucht kugeliger, blanker Knauf mit Ringöse und eingehängtem Ring mit deutlichen Abnutzungsspuren. Das Parierstück mit zwei Lochbohrungen verziert. Die verlorene Hilze aus organischem Material durch eine Plexiglashülse ersetzt. Sehr gut erhaltene zweischneidige Klinge (L 94 cm) eines ritterlichen Schwerts aus dem 14. Jh. mit etwa 40 cm langer Hohlkehle und deutlichen Nachschliffspuren. Darin 11 cm vom Ansatz einsetztende Gravuren im gotischen Stil. Inschrift "IRINSR" neben einem gleicharmigen Kreuz und einem Fleur de Lys. Zwischen Ansatz und Inschrift ist eine verdeckte arabische Inschrift oder Zahl graviert, sowie daneben eine eigentümliche Variante der Arsenalmarke (Tamga) der Hagia Eyrene in Istanbul. Auf der anderen Flachseite sind 18 cm vom Ansatz ein Bischofsstab und ein gleicharmiges Jerusalemkreuz eingraviert. Unterhalb des Blattansatzes eine arabische Inschrift "Ma Aoqif Alamir Bahran Skandaria, etwa: "Angehalten Fürst Bahran Alexandria". L 112 cm, G 1330 g.
Schätzung: CHF 3'000 – 4'000EUR 3'330 – 4'440
Details706. Ritterliches Schwert
Frankreich / Norditalien, Typus Castillon, um 1430–1460, Innenraumerhaltung. Kreuzgefäss aus Eisen mit flaconförmigem Knauf und gerader Parierstange mit kölbchenförmigen Enden. Belederte Hilze mit Altersspuren. Sehr gut erhaltene, zweischneidige und hohl geschliffene Klinge (L 81 cm) mit akzentuiertem Mittelgrat (Oakeshott, Typ XV). Auf einer Seite ist der ökonomisch und gebrauchstechnisch sinnvolle Sandwich-Aufbau der Klinge zu erkennen: eine gut härtbare Schneidenlage zwischen zwei eher zähen Materialsorten. Beide Schneiden der Klinge weisen jeweils mindestens zwanzig - teils geschlichtete - Hiebscharten auf. Auf der Stärke ist bei 8 bzw 9 cm unter den Schultern je eine Lilienmarke in Gold eingelegt. L 100,4 cm, G 1460 g.
Schätzung: CHF 40'000 – 50'000EUR 44'440 – 55'560
Details707. Kurzschwert, Schweizerdegen
Schweiz / Norditalien, um 1450. Charakteristisches Kreuzgefäss mit sichelförmigem Knaufbalken und Nietknäufchen. Parierstange leicht Richtung Knauf gebogen. Beide Konstruktionselemente durch ein dünnes (unter 1mm stark) Buntmetallblech von der Hilze aus Bruyere-Holz getrennt. Die Hilze selbst mit alten Spannungsrissen. Zweischneidige, wohl italienische Klinge (L 57,5 cm) von linsenförmigem Querschnitt mit beidseitig in Gold eingelegter Schmiedemarke "AI". In beiden Schneiden jeweils mindestens 20 geschlichtete Hiebscharten. Original erhaltene Lederscheide mit Lederverstärkungen im Ortbereich und am Scheidenmund, wo ein Rohhautknoten den Scheidenknopf bildet. L 73 cm.
Schätzung: CHF 45'000 – 50'000EUR 50'000 – 55'560
Details708. Schwert, Schiavonesca
Venedig, um 1480–1520. Eisengefäss mit flachrechteckigem Knauf und jeweils einem prononcierten Rundbuckel. Die horizontal S-förmig geschwungene Parierstange (L 15 cm) mit schauseitigem Mittelgrat und spitz ausgezogenem Mitteleisen. Ergänzte, belederte Hilze über Wicklung aus ungezwirntem und wohl modernem Kupferdraht. Zweischneidige und grob gereinigte, in der Stärke zweimal alt feuergeschweisste Klinge (89 cm) mit je einer schmalen, 24 cm langen Kehlung. Darin im Schulterbereich zwei undeutliche Markenreste. L 108,3 cm, G 1050 g.
Schätzung: CHF 1'800 – 3'000EUR 2'000 – 3'330
Details709. Weidpraxe
Norditalien, Veneto, 1. Hälfte 16.Jh., stark korr. Bodenfund. Messergefäss mit drei Nieten zur Befestigung der verlorenen Griffschalen aus organischem Material. Knaufkappe gerundet, wie bei den Cinquedea-Kurzschwertern um 1500. Gerade Parierstange durch Zierrillen gegliedert. An der Griffzwinge eine alte Sammlungsplakette aus Messing mit Nr. 157. Massive Hauklinge (L 27,5 cm) mit abgesetzter Spitze und 19 cm langer Rückenschneide. Im Rücken ausserdem Zierfeilungen. L 40,3 cm.
Schätzung: CHF 300 – 500EUR 330 – 560
Details710. Kurzschwert / Cinquedea
Norditalien, um 1500. Griffschalen aus poliertem Bein mit charakteristisch masswerkartig durchbrochenen Messinghülsen. Die gebogene Knaufkappe aus ursprünglich wohl vergoldetem Messing ist mit beriebenen floralen und geometrischen Mustern graviert. Auf den Seitenblechen aus Kupfer sind Reste lateinischer Inschriften zu erkennen. Beidseitig floral gravierte und aufwändig dreilagig aufgebaute Parierstange aus versilbertem, ursprünglich wohl noch vergoldetem Eisen. Der Übergang zwischen Griffschalen und Parierstange weist einen Versprung nicht nur in der Breite, sondern auch in der Dicke der Bestandteile auf, was auf eine kaum genau zu datierende Überarbeitung der Waffe hindeutet. Beidseitig je dreifach tief gekehlte Klinge (L 48 cm) mit Korrosions- und Restaurationsspuren. Die Hohlkehlen sind gekonnt ausgeschliffen. Das obere Drittel der Klinge flächig vergoldet mit Ausblühungen des darunter korr. Eisens. L 63 cm.
Schätzung: CHF 1'250 – 1'500EUR 1'390 – 1'670
Details711. Schlachtschwert, Zweihänder
Norditalien, im Stil der 1. Hälfte des 16.Jh. Kreuzgefäss aus Eisen mit Muschelknauf und gerader Parierstange mit hochrechteckigem Querschnitt und verdickten Enden, Terz- und Quartparierring. Durch drei Wülste gegliederte Hilze. Überschliffene, dunkel patinierte Klinge (L 119 cm) mit gekehlter Stärke und zwei zackenförmigen Parierhaken. Der ursprüngliche Sechskantquerschnitt wurde ab ca. 62 cm vor der Parierstange behelfsmässig auf einen Querschnitt mit verrundetem Mittelgrat umgeschliffen. Die Spitze ist gestumpft. L 186 cm, G ca. 2600 g.
Schätzung: CHF 1'500 – 2'000EUR 1'670 – 2'220
Details712. Übergrosses Zweihand-Rapier
Tschechien, Kollin, im Stil 2. Hälfte 16.Jh., Arbeit: Schwertschmied Pavel Mocz, um 2000. Komplexes Kreuzgefäss aus Eisen mit vierfach facettiertem, eiförmigem Knauf mit Knaufhals, gerader Parierstange (L 34,5 cm) von vierkantigem Querschnitt mit Terz- und Quartparierring en suite, sowie zwei symmetrisch vorgelagerten Parierringen / Eselshufen. Bauchige Hilze aus dunkel gebeiztem Holz (L 73,8 cm). Zweischneidige Stossklinge von massiv rautenförmigem Querschnitt (L 165 cm) mit 13 cm langer Fehlschärfe. Darauf die Inschrift "PAULUS MOCZ COLLIN / ME FECIT ANNO 1573 ". Alle Bestandteile gekonnt mittels künstlicher Patinierung und oberflächlichen Korrosionsspuren gealtert. L 248 cm, G ca. 2800 g.
Schätzung: CHF 1'000 – 1'500EUR 1'110 – 1'670
Details713. Anderthalbhänder
Italien, im Stil um 1520, wohl im 19. Jh. zusammengestellt, Innenraumerhaltung. Eisengefäss mit achtfach facettiertem eiförmigem Knauf und im deutschen Stil der Spätgotik gearbeiteter, horizontal S-förmig geschwungener Parierstange (L 29 cm) mit eingeschnittener Wendelung. Dieselbe mit etwa gleich grossen Terz- und Quartparierringen. Gegliederte und belederte Hilze. Wohl ältere, zweischneidige Klinge (L 97 cm) des 14./15. Jh., ohne Fehlschärfe und mit je einer schmalen Kehlung bis ca. 19 cm vor Ort. Die ursprünglich wohl stark korrodierte Klinge grob gereinigt. L 119 cm, G 1780 g.
Schätzung: CHF 1'600 – 3'000EUR 1'780 – 3'330
Details714. Reitschwert
Deutschland, im "sächsisch-italienischen" Stil um 1580, zusammengestellt mit Renaissance-Klinge, Arbeit wohl um 1910. Geschwärztes Eisengefäss mit facettiert spitzkonischem Knauf, gerader Parierstange und frühem Korbgefäss. Gewendelte Hilze mit fester Eisendrahtwicklung. Hohl geschliffene Gratklinge des 16. Jh. (L 93 cm) mit 6 cm langer Fehlschärfe, sowie Gebrauchs- und Nachschliffspuren. L 109,5 cm.
Schätzung: CHF 600 – 900EUR 670 – 1'000
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