Dezember 2024 - A175
Sachgebiete
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650. Dolchklinge, Pugio
Provinzialrömisch, stabil konservierter Alt-Bodenfund ohne restauratorische Füllungen, aus England, 1.–3. Jh. n. Chr. Organisches Gefäss vollkommen vergangen. Breite Angel (L 17 cm) mit deutlich sichtbarer Lagentextur des Raffinierstahls. Zweischneidige, blattförmige Klinge (L 31 cm) aus mindestens zwei Materialsorten mit konkavem Einzug der Schneiden zu den Klingenschultern hin und akzentuierter Mittelrippe. L 47,5 cm, G 470 g.
Schätzung: CHF 4'000 – 5'000EUR 4'440 – 5'560
Details651. Lot: drei Axteisen
Schweiz, 4. – 10. Jh., ungereinigte, korr. Bodenfunde aus Eisen. 1. Kleine Streitaxt, mit Hammerteil, merowingisch, mit leicht ovalem Auge und gerader Schneide mit kleinem Ausbruch. L 14,3 cm. 2. Streitaxt, merowingisch/karolingisch, 8.–10. Jh., dreieckiges Auge mit gerundeten Ecken, konvexe Schneide. L 18,5 cm. 3. Streitaxt, Hochmittelalter, Auge rund, Axthaus mit Hammerteil. L 25,4 cm.
Schätzung: CHF 400 – 600EUR 440 – 670
Details652. Streitaxt
Schweiz, 12.–14. Jh., gereinigter Bodenfund, konserviert, mit schwarzer Patina. Axthaus mit Hammerteil und ovalem Auge. Am Axthaus je zwei spitze Ausbuchtungen, welche die Längsachse des vergangenen Schaftes betonen. Axtblatt mit weit nach unten ausgezogenem Bart. L 22 cm, B 15 cm, H 4,7 cm.
Schätzung: CHF 300 – 400EUR 330 – 440
Details653. Anderthalbhand-Stechschwert, Stocco
Italien, 2. Hälfte 14. Jh., Boden-, oder Flussfund. Massiver Scheibenknauf mit zehn randlichen Facetten, und einseitig vertiefter Mittelpartie, zur Aufnahme einer Münze o.ä. Auf derselben Seite ist die auf zwei Hände ausgelegte Angel mit einer undeutlichen Schmiedemarke geschlagen. Viereckige Parierstange (L 19 cm) mit gerundeten Kanten. Flache Gratklinge (L 93,5 cm), die zum Ortbereich hin in einen schmalen Vierkantpfriem ausläuft. Die Schneiden mit Korrosionsausbrüchen und einigen Hiebscharten. Stabile Erhaltung ohne aktive Korrosion. L 118 cm.
Schätzung: CHF 2'000 – 3'000EUR 2'220 – 3'330
Details654. Kurzschwert, Ochsenzunge
Norditalien, ca. 1450–1550. Stark korr., evtl. Boden-, bzw. Gewässerfund. Massiv und grob gefertigtes Kreuzgefäss aus Eisen mit gestaucht halbkugeligem Knauf und angedeutetem Knaufhals. Gerade Parierstange mit zur Klinge gebogenen Enden. Massive zweischneidige Klinge (L 37,5 cm) mit leicht konvex zulaufenden Schneiden und linsenförmigem Querschnitt. L 52 cm, G 1670 g.
Schätzung: CHF 300 – 500EUR 330 – 560
Details655. Helm, Schaller
Im Stil um 1480–1500, qualitätvolle Sammleranfertigung, Arbeit wohl 20. Jh. Zweiteilig geformte, elegant geschwungene Glocke mit Schweissnaht entlang des niedrigen Kamms. Bewegliches Visier mit einfachem Federbolzen und verzierter Messingabdeckung über den Visierschrauben. Futternieten aus Messing für die Innenfutterreste aus Leder. Durch Säureeinwirkung gealterte Oberfläche. L 34 B 32,5 H 25 cm.
Schätzung: CHF 600 – 1'000EUR 670 – 1'110
Details656. Kurzschwert / Cinquedea
Norditalien, um 1500. Griffschalen aus poliertem Bein mit charakteristisch masswerkartig durchbrochenen Messinghülsen. Die gebogene Knaufkappe aus ursprünglich wohl vergoldetem Messing ist mit beriebenen floralen und geometrischen Mustern graviert. Auf den Seitenblechen aus Kupfer sind Reste lateinischer Inschriften zu erkennen. Beidseitig floral gravierte und aufwändig dreilagig aufgebaute Parierstange aus versilbertem, ursprünglich wohl noch vergoldetem Eisen. Der Übergang zwischen Griffschalen und Parierstange weist einen Versprung nicht nur in der Breite, sondern auch in der Dicke der Bestandteile auf, was auf eine kaum genau zu datierende Überarbeitung der Waffe hindeutet. Beidseitig je dreifach tief gekehlte Klinge (L 48 cm) mit Korrosions- und Restaurationsspuren. Die Hohlkehlen sind gekonnt ausgeschliffen. Das obere Drittel der Klinge flächig vergoldet mit Ausblühungen des darunter korr. Eisens. L 63 cm.
Schätzung: CHF 2'500 – 3'000EUR 2'780 – 3'330
Details657. Kurzschwert, Katzbalger
Schweiz, Süddeutschland, im Stil um 1520, Arbeit wohl zweite Hälfte 19. Jh. Lang ausgezogener Eisenknauf mit Nietknäufchen und drei schmalen Zügen entlang der Längsachse. Kurze Hornhilze mit Fortsetzung der drei Hohlzüge über unverzierter Eisenzwinge. Typische, horizontal S-förmig geschwungene Parierstange mit kugeligen Enden und geschnürter Zierfeilung. Relativ schwere und stark überschliffene, zweischneidige Klinge (L 68 cm) mit verrundetem Ort. Am Ansatz auf einer Seite drei tief geschlagene Kreuzmarken. Entlang der Längsachse der Klinge zwei schmale und stark überschliffene Hohlzüge. L 81 cm, G 1420 g.
Schätzung: CHF 1'200 – 1'600EUR 1'330 – 1'780
Details658. Prunk-Dolchscheide
Italien oder Süddeutschland, ca. 1530–1560. Schauseite: Aufwändig und detailliert getriebenes und geschnittenes Eisenblech. Dargestellt ist eine behelmte Gottheit, Mars, mit einer schmalen Tartsche, einem Feldzeichen und einem Akanthuszweig, eingerahmt von floralen Motiven. Unter dem Podest des Kriegsgotts ist das Mascaron eines Fauns abgebildet. Unter diesem wiederum ein Füllhorn mit Blumen und Früchten. Unter der floralen Motivik finden sich auch zwei frühe Beispiele für die im Rokkoko charakteristischen Rocaillen. Unterhalb der Öffnung sind noch die abgeschliffenen Reste eines Tragbügels zu erkennen. Rückseite mit einem Rautenmuster aus jeweils fünf kreuzförmig eingravierten Punkten verziert. Der Knopf am Ort der Scheide fehlt. L 30,5 cm.
Schätzung: CHF 4'000 – 5'000EUR 4'440 – 5'560
Details659. Schlachtschwert, Zweihänder
Norditalien, im Stil der 1. Hälfte des 16. Jh. Kreuzgefäss aus Eisen mit Muschelknauf und gerader Parierstange mit hochrechteckigem Querschnitt und verdickten Enden, Terz- und Quartparierring. Durch drei Wülste gegliederte Hilze. Überschliffene, dunkel patinierte Klinge (L 119 cm) mit gekehlter Stärke und zwei zackenförmigen Parierhaken. Der ursprüngliche Sechskantquerschnitt wurde ab ca. 62 cm vor der Parierstange behelfsmässig auf einen Querschnitt mit verrundetem Mittelgrat umgeschliffen. Die Spitze ist gestumpft. L 186 cm.
Schätzung: CHF 3'000 – 4'000EUR 3'330 – 4'440
Details660. Astknauf-Schwert
Deutschland, im Stil um 1530–1540. Eisengefäss mit gewendelt geschnittenem Astknauf und en suite mit "Ästchenenden" gestalteter, durch die Schrumpfung des Griffholzes etwas gelockerter, Parierstange. Letztere mit geschnürlt befeiltem Terzring, Zeigefingerring und quartseitiger Daumenspange. Durch einen Wulst gegliederte Hilze mit Lederbespannung. Erstklassig verarbeitete, zweischneidige, ungemarkte Klinge (L 92,5 cm) von hexagonalem Querschnitt mit je zwei ca. 28 cm langen Hohlkehlen in der Stärke. Schneiden mit wenigen Gebrauchs- aber deutlichen Nachschliffspuren. L 113 cm.
Schätzung: CHF 2'000 – 3'000EUR 2'220 – 3'330
Details661. Schwert, Anderthalbhänder
Norditalien, Mitte 16. Jh. Kreuzgefäss aus korr. Eisen mit doppelkonisch-knospenförmigem, stark beriebenem Knauf mit Knaufhals, gerader Parierstange (ein Arm leicht verbogen) mit Knospenenden, sowie einem Terz- und Quartparierring mit gefeiltem Schnurmuster. Originale, gewendelt beschnitzte Hilze mit "Endzwingen" aus Leder. Zweischneidige Klinge (L 114 cm) von verrundet sechskantigem Querschnitt mit alt gereinigter Oberfläche und deutlichen Nachschliffspuren. L 144 cm, G 1270 g.
Schätzung: CHF 1'200 – 2'000EUR 1'330 – 2'220
Details662. Halbarte
Schweiz, Süddeutschland, um 1540. Korr. Eisen (L 51 cm), mit 31 cm langer Vierkantspitze. Axtblatt mit leicht konvexer Schneide, Punktdurchbrechungen in Form einer Siebener-Rosette und Zierpunktpunzen entlang des in spätgotischer Tradition gezackten Randes. Schnabelhaken mit randlichen Zierpunzen en suite und quartseitiger Marke "Kreuz in Schild mit zwei oberen Kugeln". Schaftfedern (L 59,5 cm) und Schaftbänder (L 20 cm) an älterem Rechteckschaft. 8 Befestigungsnägel fehlen.
Schätzung: CHF 400 – 800EUR 440 – 890
Details663. Schweizerdolch
Im Stil 2. Hälfte 16. Jh. Blankes Eisengefäss mit konvex geschwungenem Knauf- und Parierbalken. In die Ausschnitte für die gegratet bauchige Hilze aus Nussbaumholz sind Messingbleche eingesetzt. Zweischneidig blattförmige Klinge (L 22,2 cm) von linsenförmigem Querschnitt. Mit zwei auf die Abmessungen der Waffe passenden Halbfabrikaten (L 26,4 cm) aus Gusseisen für eine repräsentative Scheide. Dargestellt ist auf beiden Stücken eine Schlachtenszene, "Trajans Gerechtigkeit", mit Berittenen und Unberittenen in der Kriegsausrüstung der zweiten Hälfte des 16. Jh. L 34 cm, G 370 g.
Schätzung: CHF 2'500 – 3'500EUR 2'780 – 3'890
Details664. Halbarte
Schweiz, Norditalien, ca. 1560–1580. Eisen (L 80 cm) mit 44 cm langer Vierkantspitze, Axtblatt mit konkav eingezogener Schneide, und Schnabelhaken mit quartseitig tief geschlagener, ungedeuteter Marke: etwa "Schwert mit Halbmond und Stern". 12 cm langer Tüllenbereich, Schaftfedern abgebrochen, wohl im 19. Jh. ergänzter Rechteckschaft mit gefasten Kanten. L 219 cm.
Schätzung: CHF 500 – 700EUR 560 – 780
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