September 2023 - A170

Schweiz / Deutschland, im Stil der älteren Eisenzeit, gefertigt wohl um 1880. 1. Kurzschwert mit Eisengefäss aus stark geätztem Raffinierstahl. Knauf- und Parierscheibe mit deutlich sichtbarer Schmiedetextur. Segmentierte Eisenhilze von rundem Querschnitt. Blattförmige Klinge (L 62 cm) mit flach linsenförmigem Querschnitt. L 76 cm. 2. Dolch mit Stilelementen unterschiedlicher Epochen. Parierstange und Knaufplatte antikisierend. Am Ansatz der blattförmigen und ebenso durch Säureeinsatz gealterten Klinge (L 29,5 cm) ist ein rechtsläufiges Hakenkreuz mit vier Kreispunkten eingraviert. Auf der Gegenseite eine rundliche Anordnung von neun Kreispunkten. L 42,7 cm.

Schweiz, im Stil des 14./15. Jh. Schermesserförmiges Eisen (L 41 cm) mit verstärkter Vierkantspitze, konvex verlaufender Schneide und zwei Laschen zur Befestigung am ergänzten Rundschaft. Auf der Quartseite sind auf Höhe der oberen Lasche zwei tiefe Balkenkreuzmarken geschlagen. Dieses Halbarteneisen besteht aus mindestens fünf Komponenten, welche durch Feuerschweissen verbunden worden sind. L 159 cm.

Im deutschen Stil des 15. Jh., Nachfertigung des 20./21. Jh., Oberflächen künstlich gealtert. Kreuzgefäss mit Fischschwanzknauf (Oakeshott Typ T) und gerader Parierstange, Hilze fehlt. Zweischneidige Gratklinge (L 77 cm, Oakeshott Typ XV) mit maschinell geschliffener Oberfläche und nachträglich aufgebrachter Korrosion. L 107 cm, G 1550 g.

Gefäss um 1500, Klinge 1. Hälfte 17. Jh. Typisches Gefäss mit zur Hilze hin gebogenem Knaufbalken und Parierplatte, welche durch je ein schmales Buntmetallblech von der Hilze aus Wurzelholz abgesetzt sind. Die Hilze weist Brüche auf, die wohl eher auf Alter und Gebrauch, denn auf die Montage der Klinge um 1900 zurückzuführen sind. Solinger Felddegenklinge (L 74 cm) mit zwei kurzen Kehlungen in der Stärke, davor jeweils der im Vergleich zum Passauer lang gestreckte "Solinger Wolf". L 89 cm.

Süddeutschland/Schweiz, im Stil um 1500. Typisches Gefäss mit zur Knaufplatte hin verbreitertem Griffstück aus mit Längsrillen verziertem Horn. Neben dem Messing-Nietplättchen sind zwei muschelförmige Messingplättchen angebracht. Horizontal S-, bzw. 8-förmig geschwungene Parierstange mit Kugelenden und Ziernodi. Zweischneidige Klinge (58,5 cm) mit je zwei Hohlzügen bis in den Ort, sowie zwei kurzen Zügen dort, wo sonst meist eine Fehlschärfe anzutreffen ist. Wohl terzseitig befindet sich auf der Flachseite am Blattansatz eine ungedeutete Schmiedemarke. L 71 cm.

Schweiz, 1. Drittel 16. Jh. Gut erhaltenes Eisen (L 50,4 cm) mit 36,5 cm langer, massiver Vierkantspitze, Axt mit schräg gestellter, gerader Schneide und dreieckigem Schnabelhaken über zwei Zierausschnitten. Konstruktionsschweissnahten sind im Bereich der Schneide, des Schnabelhakens und der Schnabelhakenspitze zu erkennen. Quartseitig ist unmittelbar über dem Axtblatt eine fünfstrahlige Sternmarke geschlagen. Unterhalb der Tülle setzen 28 cm lange Schaftfedern und 16,5 cm lange Schaftbänder an. Wohl im 19. Jh. ergänzer Schaft mit alter Messing-Sammlungsnummer "W 44" und Messingplakette "Swiss Halberd 15th century from the Engadine". L 202 cm.

Süddeutschland, im Stil 1. Hälfte 16. Jh., Arbeit 19. Jh. Gefäss mit gewendelter Hornhilze und horizontal montiertem, segmentiertem Knaufstück aus Eisen. Die runde Knaufplatte mit sternartig gezacktem Rand. Die Enden der zum Ort gebogenen Parierstange sind in Form von Hundeköpfen gestaltet, Terzparierring mit Linienmuster befeilt. Zweischneidige Klinge (29,8 cm) von hexagonalem Querschnitt mit 5,7 cm langer Fehlschärfe. Auf Letzterer ist eine Kreuzmarke geschlagen. Ebenso terzseitig ist eine Gravur angebracht: "Schorndorff 1493". Beschnitze Holzscheide mit Lederbespannung, sowie Ortband und Mundblech aus Eisen. Unter dem Parierring ist ein kleines Besteckmesser mit Horngriff eingesteckt. L 43 cm.

Süddeutsch, um 1520/30. Kreuzgefäss mit oktogonal facettiertem Birnknauf, Nietknäufchen und gerader Parierstange mit Endknöpfchen. Zentral verbreiterter Terzring und einfache Quartspange mit Fingerring. Belederte Hilze evtl. im 19. Jh. ergänzt. Zweischneidige Klinge (L 84 cm) mit ca. 17 cm langen Kehlungen; in der terzseitigen ein beriebener Markenrest (wohl "Reichsapfel mit Kreuz"). Originale, lederbezogene Scheide mit Holzkern und Zierlinien im Mündungsbereich. Eisernes Ortband mit Standknopf.

Schweiz, Süddeutschland, um 1520 - 1540. Eisen (L 61 cm) mit 31 cm langer Vierkantspitze, Axtblatt mit schräg gestellter Schneide und breitem Schnabelhaken. Die Ränder sind ebenso mit Zierdurchbrechungen versehen, wie die Flächen. Tülle mit je zwei Nägeln über dekorativen Ziermanschetten befestigt. Knapp 70 cm lange Schaftfedern an im 19./20. Jh. ergänztem Rechteckschaft mit gerundeten Kanten. L ca. 220 cm.

Italien, um 1500 / 1. Hälfte 16. Jh. Gut erhaltenes Eisen (L 55 cm) mit drei scharfen Klingen, wovon die mittlere und längste durch einen Mittelgrat verstärkt ist. Am Ansatz der Rundtülle ist noch der originale Aufputz mit 18 cm langen Fransen und feinem Drahtgeflecht mit Ziernägeln erhalten. Je etwa 14 cm lang erhaltene Schaftfedern an Oktogonalschaft aus der Gebrauchsphase, mit gewendelt angeordneten Ziernägeln aus Buntmetall. L 233 cm.

Österreich, Steiermark, um 1530. Eisen (L 62 cm) mit 30 cm langer Vierkantspitze, das Axtblatt mit schräg gestellter Schneide und Zierausschnitten und Andreaskreuz. Schnabelhaken mit gestieltem Dreipass und weiteren Zierausschnitten. Einige Konstruktionsschweissnahten erkennbar. 75,5 cm lange Schaftfedern an ergänztem Oktogonalschaft. L 224 cm.

Italien, im Stil Mitte 16. Jh., Arbeit 19. Jh. Kragen- und Armausschnitte, sowie der Bauchreifen sind durch einfache Einhiebe/Einfeilungen geschnürlt. Das zentrale Bildfeld mit der Darstellung einer Reiterschlacht ist umgeben von floralen Ranken und militärischen Trophäen; unten wird es begrenzt von einem geflügelten Löwenmascaron. Vier Durchbrüche im Bereich des zentralen Bildfelds. Die Innenseite weist deutliche Treibspuren mit einigen Durchbrüchen, aber keine Hammerspuren auf. Im Bereich der Ausbrüche im Zentralfeld kommen organische Reste vor. H 55 cm, B 40 cm.

Italien, im Stil um 1550, Arbeit wohl um 1900. Hammerkopf in Form eines Balusters mit breitem Podest. Der Rabenschnabel vierkantig und spitz zugeschliffen. Am Mittelstück zwischen Hammerkopf und "Schnabel" setzt ein fischgrätverzierter Traghaken an. Vierkantschaft bereichsweise gewendelt, Griffstück rautenförmig gerieft, mit Parierblatt. L 62 cm.

Italien, ausgehendes 16. Jh. Qualitätvoll mit Blütenmotiven geschnittenes Spangengefäss aus Eisen, mit kugeligem Knauf, Vernietknäufchen, zur Terzseite gebogenen Parierstangenarmen, drei Terzspangen und zwei Quartspangen. Die gewendelte Hilze mit fester Drahtwicklung und zwei Türkenbünden. Wohl im 19. Jh. ergänzte Gratklinge (L 110 cm) aus gehärtetem Raffinierstahl mit 5,5 cm langer Fehlschärfe. L 123,5 cm.

Österreich, um 1600, Kriegs- und oder Trabantenwaffe. Eisen (L 40,6 cm) mit akzentuiert gegrateter Blattspitze in der Art einer Saufeder. Kleines Axtblatt mit stark konkaver Schneide und Schnabelhaken mit terzseitiger Marke "dreigeteilter Kreis mit drei Kreispunkten". Geschwärzter Rundschaft mit Aufputz alt ergänzt. L ca. 205 cm.