Auktion abgeschlossen
September 2022 - A166
Sachgebiete
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1000. Schwert
Mitteleuropa, 9. bis 10. Jh., Bodenfund eines karolingerzeitlichen Reiterschwerts in stabiler Erhaltung. Korr. Kreuzgefäss mit frühem Paranussknauf, gerader Parierstange (L 15,9 cm) von vierkantigem Querschnitt und schmaler Angel. Zweischneidige Klinge mit flachem Mittelgrat (L 95,6) und lang ausgezogenem Ortbereich; Spitze leicht verbogen. Schneide mit Gebrauchsspuren und einzelnen Ausbrüchen.
L 112 cm, G 1300 g.
Es handelt sich um einen Vorläufer des verbreitet sog. "ritterlichen Schwertes", das aufgrund seiner Klingenform, der relativ kurzen Parierstange und der - spätkeltisch bis spätrömisch wirkenden - schmalen Angel früh zu datieren sein wird.
Schätzung: CHF 1'500 – 3'000EUR 1'670 – 3'330
Zuschlag: CHF 1'500
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1001. Kuse
Schweiz, im Stil des 14. Jh., wohl gefertigt in München, Atelier Ernst Schmidt (?), vor 1930. Oberfläche eines gut erhaltenen Boden- oder Gewässerfundes. Eisen (L 46 cm) mit einschneidig messerartiger Spitze und nahtlos anschliessendem Schlagblatt. Die Schafttülle liegt in der Verlängerung des Klingenrückens. Sie ist mittels zweier Schaftnägel befestigt. Das Klingenblatt wurde aus einer Platte aus deutlich gemasertem Raffinierstahl durch Umfalzen geformt. Vierkantschaft mit gerundeten Kanten. L 203 cm.
Analysen an einer "Sempacher" Halbarte derselben Machart aus zwei stärkeren Blechen ergaben eine Herkunft aus den Werkstätten von Ernst Schmidt, München, wo zwischen 1880 und ca. 1930 hochwertige Repliken mittelalterlicher Waffen hergestellt wurden.
Schätzung: CHF 600 – 1'000EUR 670 – 1'110
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1002. Halbarte
Schweiz / Süddeutschland, im Stil des 14. Jh., wohl gefertigt in München, Atelier Ernst Schmidt (?), vor 1930. Oberfläche eines gut erhaltenen Boden- oder Gewässerfundes. Eisen (L 41 cm) mit einschneidig messerartiger Spitze, hochrechteckigem Axtblatt mit gerader Schneide und feuerverschweisster, konischer Schafttülle. Dieselbe ist mittels zweier Schaftnägel befestigt. Das Klingenblatt wurde aus einer Platte aus deutlich gemasertem Raffinierstahl durch Umfalzen geformt. Vierkantschaft mit gerundeten Kanten. L 195 cm.
Analysen an einer "Sempacher" Halbarte derselben Machart aus zwei stärkeren Blechen ergaben eine Herkunft aus den Werkstätten von Ernst Schmidt, München, wo zwischen 1880 und ca. 1930 hochwertige Repliken mittelalterlicher Waffen hergestellt wurden (Senn, M./Voûte, A.: Von der Kopie zur Fälschung - Beobachtungen an einer Halbarte. In: Unsere Kunstdenkmäler : Mitteilungsblatt für die Mitglieder der
Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte, Bd. 37, 1986, 70-72).
Schätzung: CHF 1'200 – 2'000EUR 1'330 – 2'220
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1003. Halbarte
Schweiz /Süddeutschland, im Stil des 14. Jh. Gefertigt in München, Atelier Ernst Schmidt (?). Oberfläche eines gut erhaltenen Boden- oder Gewässerfundes. Eisen (L 50,5 cm) mit einschneidig messerartiger Spitze und hochrechteckigem Axtblatt mit fünf kreuzförmig angeordneten Kreisdurchbrechungen. Die Schneide verläuft leicht konkav und befindet sich mit der konischen Schafttülle am Rücken auf gleicher Höhe. Letztere ist mittels zweier Schaftnägel am Schaft befestigt. Das Klingenblatt wurde aus einer Platte aus inhomogenem Raffinierstahl durch Umfalzen geschmiedet. Vierkantschaft mit gerundeten Kanten. L 209 cm.
Analysen an einer "Sempacher" Halbarte derselben Machart aus zwei stärkeren Blechen ergaben eine Herkunft aus den Werkstätten von Ernst Schmidt, München, wo zwischen 1880 und ca. 1930 hochwertige Repliken mittelalterlicher Waffen hergestellt wurden.
Schätzung: CHF 1'000 – 1'800EUR 1'110 – 2'000
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1004. Helm, Celata
Mailand, um 1480. Seltener knechtischer Kopfschutz aus dem Zentrum der italienischen Plattnerkunst. Einteilig geschlagene Glocke mit flachem Mittelgrat, niedrigem Gesichtsausschnitt und 18 erhaltenen Futternieten von ursprünglich 20. Der Helm war stärker korrodiert und wurde wohl im 19. Jh. durch Überschleifen wieder "blank" gemacht. Auf der Rückseite der Glocke, rechts vom Mittelgrat die Werkstattmarke der Negroli mit gekreuzten Schlüsseln unter einer Krone. Die Innenseite des Helms weist fünf genietete Reparaturstellen auf, die wohl noch aus der Gebrauchsphase des Helms datieren. L 27 cm, B 18,5 cm, H 19 cm.
Bei der Marke an diesem Helmtyp des späteren 15. Jh. dürfte es sich noch um diejenige des Gian Giacomo Negroli (1463 - 1543) handeln. Die Familie Negroli war abseits der Fertigung von Prunkrüstungen mit dem Waffenhandel im weiteren Sinne und somit sicher auch mit der Ausbesserung von beschädigten Rüststücken befasst. Dementsprechend handelt es sich bei diesem Helm um ein überaus rares Belegstück für den weniger prestigeträchtigen Geschäftszweig der im 16. Jh. herausragenden Mailänder Plattnerdynastie.
Schätzung: CHF 3'400 – 6'000EUR 3'780 – 6'670
Zuschlag: CHF 4'500
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1005. Halbarte
Schweiz / Süddeutschland, im Stil des 15. Jh. Gefertigt durch Atelier Ernst Schmidt (?), München. Oberfläche eines gut erhaltenen Boden- oder Gewässerfundes. Eisen (L 60 cm) mit zweischneidiger Blattspitze mit Mittelgrat und hochrechteckigem Axtblatt. Diese Spitze ist in das konische Ende der oberen Schafttülle eingenietet. Die Schneide verläuft leicht konkav. Zwei Schafttüllen befinden sich am Rücken. Die untere ist mittels zweier Schaftnägel am Schaft befestigt. Das Axtblatt inklusive der Tüllen wurde aus einer Platte aus inhomogenem Raffinierstahl durch Umfalzen geschmiedet. Vierkantschaft mit gerundeten Kanten. L 208 cm.
Analysen an einer "Sempacher" Halbarte derselben Machart aus zwei stärkeren Blechen ergaben eine Herkunft aus den Werkstätten von Ernst Schmidt, München, wo zwischen 1880 und ca. 1930 hochwertige Repliken mittelalterlicher Waffen hergestellt wurden.
Schätzung: CHF 600 – 1'000EUR 670 – 1'110
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1006. Halbharnisch
Süddeutschland, Schweiz, ca. 1510 - 1560. Wohl im Historismus aus alten Teilen zusammengestelltes Rüststück mit gut erhaltener und seltener, spätgotischer Harnischbrust ("Kugelbrust") für einen Berittenen. Dieselbe weist einen Mittelgrat, geschobene Armausschnitte, dreifach geschobene Bauchreifen und einen klappbaren Rüsthaken auf. Der aus vier Blechen genietete Harnischrücken datiert, ebenso wie die stärker korrodierten Schulterstücke mit je dreifach geschobenem Oberarmschutz um die Mitte des 16. Jh. Dasselbe gilt für den dreifach geschobenen Halskragen, dessen Oberfläche wiederum von den übrigen Bestandteilen des Harnischs abweicht und von einem schwarz-weissen Feldharnisch stammen dürfte. H 55 cm, B 45 cm, T 30 cm.
Schätzung: CHF 5'000 – 8'000EUR 5'560 – 8'890
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1007. Geschlossener Helm
Wohl München, um 1920. Im Stile eines maximilianischen Helms aus dem 1. Viertel des 16. Jh. Zweiteilige, verschweisste Glocke mit lose geschnürltem Mittelkamm. Blasebalgvisier mit Visierstengel, Nackenstück dreifach geschoben. H ca. 30 cm.
Diese weitgehend stimmige Nachfertigung dürfte aus den Werkstätten von Ernst Schmidt in München stammen, wo zwischen 1870 und etwa 1930 zahlreiche mittelalterliche Waffen, oft nach historischen Vorbildern gefertigt worden sind.
Schätzung: CHF 1'500 – 2'000EUR 1'670 – 2'220
Zuschlag: CHF 1'500
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1008. Schwert zu Anderthalb Hand
Italien, ca. 1540 - 1580. Kreuzgefäss aus Eisen mit feigenförmigem Knauf, ausgeprägtem Knaufhals und ungeöffnetem Nietknäufchen. Vertikal S-förmig geschwungene Parierstange von hexagonalem Querschnitt mit gestaucht olivenförmigen Enden. Terzseitig ist ein Parierring mit durchbrochen gearbeitetem Stichblatt ebenso angebracht, wie ein vorgelagerter Parierring in der Art eines Eselshufs. Quartseitig sind ein Daumenring, sowie symmetrisch zum vorderen Parierring verlaufende Spangen aus Bandeisen angebracht. Die gegliederte Hilze ist mit Kupferdraht bewickelt (wohl im 18. Jh. ergänzt). Zweischneidige Klinge (L 100 cm) mit 9 cm langer Fehlschärfe und jeweils zwei schmalen Kehlungen, welche ca. 16 cm vor dem Ort auslaufen. Auf der Fehlschärfe ist beidseitig je eine deutliche "B"-Marke geschlagen (Belluno oder Brescia?). L 122,5 cm, G 1510 g.
Schätzung: CHF 3'000 – 5'000EUR 3'330 – 5'560
Zuschlag: CHF 4'000
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1009. Halber Feldharnisch
Deutschland / Flandern, um 1550 - 1580. Ohne Beinzeug, mit geschlossenem Helm. Einteilig getriebene Glocke mit geschnürltem Kamm. Derselbe mit drei Lochungen, ohne Federhülse. Zweiteilig aufschlächtiges Visier mit Sperrhaken und Visierstengel. Stirnstulp mit zweigeteiltem Sehschlitz. Unterer Visierteil mit neun Atemlöchern rechts. Aufschlächtiges Kinnreff. Scharnierschrauben in jüngerer Zeit ergänzt. Zweifach geschobene Halsreifen vorne, hintere fehlen. Halskragen mit geschnürltem Rand und einfacher Linienzier en suite. Harnischbrust mit tiefem Tapul, Rüsthaken, geschnürltem Brechrand und Schulterausschnitten mit Linienzier en suite. Rücken dto. Schulterstücke, Armzeug und Henzen ebenfalls ursprünglich zugehörig; rechte Henze beschädigt (eine Lamelle fehlt, Ausriss) an den Geschüben vereinzelt rezent ergänzte Nieten. Sechsfach geschobene Beintaschen. Keine Plattnermarken. Wohl um 1900 auf Präsentationsständer montiert. H ca. 100 cm, B ca. 65 cm, T ca. 35 cm.
Seltener, durchgängig und kohärent sparsam en suite verzierter Feldküriss in gutem Zustand, für einen sehr zierlichen Träger .
Schätzung: CHF 15'000 – 20'000EUR 16'670 – 22'220
Zuschlag: CHF 19'000
DetailsAuktion abgeschlossen
1010. Dreiviertelharnisch
Norddeutschland, wohl Braunschweig, um 1550 - 1560. Schwarz-weisser Körperschutz eines berittenen Offiziers. Sturmhaube mit zweiteilig geschlagener Glocke, hohem Kamm mit Federhülse, Augen- und Nackenschirm, beweglichen Wangenklappen und zahlreichen Bohrungen zur Befestigung des verlorenen Innenfutters. Auf dem Augenschirm eine ungedeutete Marke. Dieselbe Marke findet sich auch auf dem über der Tapulbrust montierten Halskragen mit je fünffach geschobenen Schulterstücken. Harnischbrust und Rücken mit an braunschweigischen Stücken belegter Bänderzier. Die Brust mit ausgeprägtem Tapul und jeweils geschobenen Armausschnitten; Bauchreif ebenfalls einfach geschoben. Linke Beintasche sechsfach geschoben, mit unverziertem Rand; die rechte siebenfach geschoben mit geschnürltem Rand. H ca. 110 cm, B ca. 60 cm, T ca. 35 cm.
Schätzung: CHF 7'500 – 10'000EUR 8'330 – 11'110
Zuschlag: CHF 7'500
DetailsAuktion abgeschlossen
1011. Schwert, Zweihänder
Im süddeutschen Stil der 2. Hälfte des 16. Jh., wohl unter Verwendung von originalen Gefässteilen gefertigt. Kreuzgefäss aus dunkel patiniertem Eisen mit 10-fach facettiertem Birnknauf, dessen Oberseite mit Mondsichel- und Punktmustern punziert ist. Parierstange mit ortwärts gebogenen - en suite punzierten - Armen, deren Enden eingerollt sind. Die Spiralzier, sowie die Lilienmotive innerhalb der beiden Parierringe deuten auf eine der süddeutschen Werkstätten, in denen Klingen der Münchner Schmiededynastie Stantler gefasst worden sind. Durch drei Nodi gegliederte Hilze mit rezenter Schnurwicklung und Lederbespannung. Geflammte zweischneidige Klinge (L 122 cm), wohl 20. Jh., mit 27 cm langer Fehlschärfe; Letztere mit Parierhaken und undeutlichem Markenrest. Spitze leicht verschliffen. L 168 cm, G 3670 g.
Schätzung: CHF 1'500 – 2'600EUR 1'670 – 2'890
Zuschlag: CHF 1'500
DetailsAuktion abgeschlossen
1012. Streitkolben
Italien, ca. 1550 - 1580. Eisen. Korr. Kolbenstück (L 17,5 cm) mit sechs Schlagblättern und Spitze über konkav eingezogener Manschette. Hohles Schaftstück aus korr. Eisen mit durch zwei Wülste abgesetztem Griffstück, welches gewendelt geschnitten / befeilt worden ist. Über dem kolbennahen Wulst ist eine Bohrung zum Durchziehen einer Handschlaufe angebracht, welche den Verlust der Waffe im Gefecht verhindern sollte. Die Oberseite des Knaufstücks ist durch Linien in acht gleich grosse Segmente unterteilt. L 53,5 cm.
Nüchtern effektive Waffe für den Feldgebrauch gegen Gepanzerte in solidem, gereinigtem Zustand.
Schätzung: CHF 1'000 – 2'000EUR 1'110 – 2'220
Zuschlag: CHF 1'600
DetailsAuktion abgeschlossen
1013. Teile eines geätzten Feldharnischs
Wohl Italien, 2. Hälfte 16. Jh., um 1570. Schulterstücke, Armzeug, Brust, Diechlinge, Beinröhren und Eisenschuhe en suite mit Dekorbändern geätzt. Dargestellt sind Blattrankenmuster, die jeweils von einem gerundeten Mäandermotiv ("laufender Hund") eingefasst werden. Auf der Harnischbrust (H 46 cm, B 37 cm) ist links vom linken Dekorband wohl noch ein schwacher Markenrest erhalten. Beinzeug H 90 cm. Innenseiten ebenfalls überputzt, aber mit bereichsweise gut erkennbaren Hammerabdrücken.
Qualitätvoll gearbeitete und zusammengehörige Bestandteile eines repräsentativen Feldharnischs. Die bereichsweise spiegelnd aufpolierte Oberfläche des ursprünglich korr. Ensembles kann einerseits als "verputzt" gelten. Nur scheinbar paradoxerweise kommt aber dieses Erscheinungsbild demjenigen der Gebrauchsphase näher, als das etwas mattere "Blechdosenfinish" des 19. / frühen 20. Jh., welches auch an erstklassigen Stücken in den bekannten Museen zu sehen ist. Tatsächlich darf man sich die Rüstteile des Adels zunächst spiegelblank, dann brüniert oder gebläut vorstellen. Der dekorative Kontrast zwischen den polierten und den geätzten Flächen bestand in der Vergoldung, oder Schwärzung der tiefer liegenden Bereiche der Dekorbänder. Solide und erschwingliche Grundlage für einen mit Bedacht zusammenzustellenden ganzen Harnisch der Renaissance...
Schätzung: CHF 2'500 – 4'000EUR 2'780 – 4'440
Zuschlag: CHF 3'200
DetailsAuktion abgeschlossen
1014. Harnischbrust
Nürnberg, um 1570-1580. Blanke knechtische Brustplatte mit Mittelgrat und tiefem Tapul. Unter dem grob geschnürlten Brechrand, links vom Mittelgrat ist die Nürnberger Beschaumarke berieben erhalten. Etwas unterhalb, im Bereich des Grates, drei im gleichseitigen Dreieck angeordnete Körnermarken. Die durch Einhiebe grob geschnürlten Armausschnitte sind wie der Bauchreifen einfach geschoben. Rechts eine Niete modern ergänzt. Die Lederriemen zum Anhängen der Beintaschen sind mit blütenförmig eingefassten Eisennieten befestigt. Die Innenseite der Brust ist hammerfrisch belassen, die Aussenseite geschliffen, ohne die Hammerspuren ganz zu beseitigen. Das Stück dürfte ursprünglich geschwärzt gewesen sein. H 42 cm, B 36,5 cm.
Schätzung: CHF 900 – 1'500EUR 1'000 – 1'670
Zuschlag: CHF 1'800
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